Seite wählen

Pumphose nähen leichtgemacht

Nähen

Pumphosen sind superbequem und sowohl winter- als auch sommergeeignet. Im Sommer kommen einem die leichten Stoffe und der locker-luftige Sitz der Hose zupass und im Winter kann man Schicht um Schicht darunter tragen. Wer nun eine Pumphose nähen will, dem sei gesagt: Es ist wirklich nicht schwer!

Pumphose nähen mit Schnittmuster

Mit einem Schnittmuster ist es natürlich besonders leicht, eine Pumphose zu nähen. Wir haben in unserem Fall das Schnittmuster für eine Pluder- oder Berberhose von ONION gewählt.

Materialien Pumphose nähen

Du brauchst:

Besonderheiten mit dem Schnittmuster:

Auf dem Schnittmuster ist angegeben, welche Materialien Du brauchst. Kleine Warnung: Die dänischen Muster kommen auf Dänisch. Die Erklärungen liegen nicht auf Deutsch bei, sind aber von den Abbildungen her leicht verständlich. Auf dem Schnittmuster selber sind dann auch deutsche Bezeichnungen.

Bei diesem Schnittmuster ist zu beachten, dass man es nicht einfach ausschneiden und auflegen kann, sondern vorher übertragen muss, da alle Teile doppelseitig auf einem Bogen verteilt sind. Das ist zwar jetzt erstmal ein zusätzlicher Arbeitsschritt, aber auf Dauer hast Du auch ein Schnittmuster, wenn sich Deine Größe mal verändern sollte. Du musst einfach eine andere Größe übertragen und hast wieder die passende Größe. So kann Dich das Schnittmuster über Jahre hinweg begleiten!

Tipp: Wenn Du mal keine Kopierfolie  oder kein Seidenpapier zur Hand hast, kann Dir auch Backpapier helfen. Je nach Größe der Schnittmuster musst Du vielleicht mehrere Blätter zusammenkleben. Letztendlich ist die Backpapierlösung auf Dauer wesentlich teurer, als ordentliche Kopierfolie, aber zumindest eine Übergangslösung.

Schnittmuster übertragen

Außerdem ist zu beachten, dass dieses Schnittmuster ohne Nahtzugabe ist. So kannst Du von Deinen Fähigkeiten und Deinem Stoff abhängig entscheiden, wie viel Nahtzugabe Du brauchst.

Wir haben den Webstoff Edinburgh von Wesfalenstoffe genutzt. Da Webstoffe an Schnittkanten sehr stark fasern, haben wir etwas mehr als 1,5 cm Nahtzugabe gewählt, um die Kanten gut versäubern zu können. Wir haben die Nahtzugabe nicht schon im Schnittmuster zugerechnet, sondern auf dem Stoff um das festgesteckte Schnittmuster eingezeichnet.

Wichtig beim Übertragen ist, dass Du ganz ehrlich bist, welche Größe zu brauchst. Wenn Du Dir unsicher bist, schneide lieber eine Größe zu groß aus, und stecke das Papier einmal zusammen, wie die Hose hinterher wäre. Wenn sie passt, alles gut, wenn sie zu groß ist, kannst Du noch anpassen, wenn sie zu klein ist, solltest Du prüfen, welche Stellen nicht stimmen und diese neu übertragen. Ein bisschen Papier kann dabei schon draufgehen, es ist auf jeden Fall weniger ärgerlich, als wenn nachher der Stoff zu klein ausgeschnitten ist!

Vor dem Pumphose nähen: Stoff zuschneiden

Wenn Du Dein Schnittmuster übertragen hast, steckst Du es sorgfältig auf Deinem Stoff fest. Achte hierbei auf den Fadenlauf und Stücke, die eventuell am Stoffbruch gelegt und geschnitten werden müssen.

Spare beim Feststecken nicht mit Stecknadeln. Wenn Dir der Stoff beim Schneiden verrutscht, kann zu ärgerlichen Fehlern beim Schneiden führen. Wir haben die Magic Pins von Taylor Seville genutzt. Diese sind mit ihren bunten Köpfen besonders gut zu erkennen, sodass man nicht nach dem Nähen noch von einer vergessenen Stecknadel überrascht werden kann.

Hast Du, wie wir, die Nahtzugabe nicht im Schnitt eingerechnet, zeichne sie Dir an. Dann schneide mit Deiner Stoffschere sauber entlang Deiner Linien.

Stoff zuschneiden

Zusammenstecken und 1. Anprobe

Jetzt hast Du also all Deine Stoffteile vor Dir liegen. Bevor es jetzt an die Nähmaschine geht, steckst Du alle Stücke einmal so zusammen, wie sie hinterher sein sollen. Dafür legst Du die rechten Seiten nach innen und steckst entlang der späteren Nähte. Ist alles zusammengesteckt, kannst Du jetzt (vorsichtig!) in Deine Hose steigen. Lass sie dabei am besten auf links, sonst pikst Du Dich mit den Stecknadeln. Wenn die Hose überall so sitzt, wie sie soll, ist alles gut, wenn sie allerdings hier und da ein bisschen zu lang oder zu weit ist, steck es so um, dass Du mit dem Sitz zufrieden bist. Wenn Du Deine Nähte an den Säumen nicht ebenfalls schon abgesteckt hast, denk daran, dass noch einmal ein bis zwei Zentimeter durch die Naht verschwinden.

Stoff feststecken

Was bei dieser Pumphose jetzt noch gar nicht sitzen kann, ist der Bund. Im Moment sollte es noch so aussehen, als würdest Du mindestens zweimal in diese Hose passen. Das ändert sich erst, wenn das Gummiband eingezogen wird.

Die erste Naht beim Pumphose nähen

Eigentlich ist es Dir überlassen, welche Naht Du zuerst nähen willst. Wir haben mit den beiden längsten Nähten, also außen am Bein angefangen. Dazu haben wir uns entschieden, weil der Schritt immer das Komplizierteste ist und wir mit dem Einfachen beginnen wollten.

Um diese Anleitung möglichst für alle zugänglich zu machen, auch solche Näher:innen, die nicht das Glück haben, eine Overlockmaschine zu besitzen, haben wir uns für eine Versäuberung entschieden, die auch ohne einen solchen Alleskönner möglich ist. Wir haben die Säume doppelt umgeschlagen, um so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Die Naht und das Versäubern mit nur einem Durchgang erledigen.

Naht umschlagen

Damit die Naht direkt versäubert ist, schlägt man sie doppelt ein…

doppelt umgeschlagene Naht

…bügelt sie einmal und näht sie dann zusammen

Wer nicht genug Nahtzugabe für einen doppelten Umschlag hat, oder wem die Optik dieser Nähte nicht gefällt, kann auch erst die Naht schließen und dann mit einem Zickzack-Stich versäubern. Overlock-Besitzer können natürlich auch so versäubern.

Der Schritt mit dem Schritt

Gerade wenn man, wie wir, einen unelastischen Stoff gewählt hat, ist es wichtig, dass der Schritt so sitzt, dass man sich hinterher bewegen kann, ohne dass der Stoff reißt. Entweder setzt man den Schritt also relativ hoch oder man hat sehr viel Stoff-Spielraum. Wir haben den Schritt recht hoch gesetzt. Damit alles passt, haben wir dafür die Hose angezogen und immer wieder gesteckt, bis wir uns frei bewegen konnten, ohne dass es kneift, spannt, oder komische Falten schlägt. Dabei waren wir natürlich super vorsichtig, denn gerade im Schritt möchte man wirklich keinen Nadelkontakt…

Wenn dann alles so steckt, wie es soll, geht es an die Nähmaschine. Gerade in kurvigen Bereichen, oder Bereichen, wo viele Stoffschichten aufeinander treffen, ist es wichtig, genau zu arbeiten und nicht zu schnell darüber zu sausen.

Auch die Innenseiten der Beine kannst Du jetzt problemlos zusammennähen.

Der Gummizug

Wenn Du Deine Hose jetzt anziehst, wirst Du feststellen, dass die Beine noch immer recht lang und der Bund noch immer sehr weit sind. Das ändern wir jetzt.

Am Bund: Kanal nähen

Für den Bund stecken wir (Natürlich mit doppelt umgeschlagenem Saum) einen Kanal ab, durch den wir unser zwei Zentimeter breites Gummiband später ziehen können. Man kann das Gummiband auch jetzt schon einlegen, aber wenn man es versehentlich mit festnäht, ist der ganze Stretch verloren.

Beim Gummibund gilt: Je breiter das Gummi, desto weniger schneidet es ein. Deswegen haben wir uns für zwei Zentimeter entschieden. Die Länge des Gummibandes bestimmst Du, indem Du es dort ansetzt, wo Deine Hose sitzen wird und es leicht auf Spannung bringst. Dieses bisschen Spannung ist wichtig, denn wenn das Gummiband jetzt schon schlabbert, wird es kaum die Hose oben halten.

Nähe den Kanal einmal rundum Deinen Bund unten zu. Lasse dabei nur eine etwa zwei Zentimeter breite Lücke, durch die Du Dein Gummi fädeln kannst.

Gummi einfädeln

Am einfachsten geht das, wenn Du eine Sicherheitsnadel durch ein Ende des Gummis ziehst, das andere Ende an Deiner Öffnung festmachst und nun das freie Ende Stück für Stück in den Kanal schiebst.

Bist Du einmal rundherum bieten sich Dir zwei Möglichkeiten: Nähe das Gummi an der Stelle, wo sich Anfang und Ende treffen, in die Hose ein, oder knote das Gummiband zusammen. So oder so solltest Du das letzte Stück des Kanals, wenn schon nicht verschließen, dann zumindest versäubern.

Wir haben das Gummiband eingenäht, damit der Knoten keinen unschönen Knubbel bildet.

Die Beine

Für die Beine wiederholst Du einfach die Schritte, die Du für den Bund gemacht hast. Achte hier nur darauf, dass Deine Gummibänder nicht so kurz sind, dass sie einschneiden. Hier gilt es, eine gewisse Balance zu finden: Du solltest das Gummiband bequem über den Fuß streifen können, aber es sollte auch nicht einfach herunterrutschen.

Wieder nähst Du die Kanäle, fädelst das Gummiband hindurch und befestigst das Gummiband. Et voilà! Du bist fertig!

Pumphose nähen: fertig

Viel Spaß beim Pumphose nähen! Lass uns doch gerne einen Kommentar da und erzähl, wie Du vorgegangen bist.

Die Nähmaschine – Spezialbeitrag mit allem, was du wissen musst

Zum Tag der Nähmaschine widmen wir unserer Zaubermaschine, Stofffresser und Freudemacher mit besonderer Hingabe! Ob Frusttrigger oder Spaßbringer, die Nähmaschine kann für Hobby- und Profinäher vieles bedeuten. Aber dennoch kommt jeder und jede Nähverrückte früher...

Tischläufer mit Briefecken nähen

Der Frühling steht vor der Tür und die ersten warmen Strahlen locken die summende Bienen aus ihren Nestern. Wir haben den Frühjahrsputz endlich hinter uns und es wird Zeit für die richtige Frühlings- und Sommerdekoration! Zur Feier der schwarz-gelben Tierchen haben...

Scrunchie nähen: Stoffreste einfach verwerten

Du hast ein Kleid fertig genäht und noch Stoff übrig? Oder bist Du auf der Suche nach dem passenden Anfänger-Projekt? Dann bist Du hier richtig, denn heute wollen wir erklären, wie Du ganz einfach ein Scrunchie nähst. Scrunchies, die witzig bunten Haargummis, die in...

Nähzubehör für Nähanfänger: Was Du auf jeden Fall brauchst

Hier findest Du eine Zusammenstellung von Nähzubehör für Anfänger. So fehlt Dir garantiert nichts für dein nächstes Projekt!

Stickmuster „Biene“ für Kreuzstich mit Gratis-Download

Bienen sind für unsere Erde unheimlich wichtig. Durch sie vermehren sich Blumen aber auch unsere Nutzpflanzen wie Gemüse und Obst. Mit unserem Gratis-Stickmuster mit der schönen, großen Biene kannst du diesem kleinen Tier den gebührenden Tribut zollen und den Frühling...

Hüftumfang richtig messen

Der größte Vorteil am Selbernähen ist natürlich, dass man so immer maßgeschneiderte Kleidung trägt. Dafür muss man aber vor dem Nähen richtig messen. Nachdem wir zuletzt über das Messen deines Brustumfangs gesprochen haben, erklären wir heute, wie du deinen Hüftumfang...

Brustumfang messen Frau: A, B, C oder D Körbchen?

Stylische Blusen, Kleider und Pullover nähen wollen wir wohl alle. Doch damit die neuen Lieblinge auch perfekt sitzen, muss das richtige Maß her. "Brustumfang messen Frau" wird bei uns im Blog immer wieder gesucht! Hier erfahren Sie, wie Sie bei Frauen richtig den...

Kirschkernkissen nähen

Ostern steht vor der Tür! Für die, die das jetzt sehr überrascht, haben wir heute eine schnelle Geschenkidee. Wenn Du schon alles hast, was Du verschenken willst, auch gut. Vielleicht suchst Du ja noch Beschäftigung für das lange Osterwochenende. Wir erklären nämlich...

Schnittmuster von Kleidung kopieren – Teil 1

Jeder hat es - dieses eine allerliebste Kleidungsstück. Aber man hat nun einmal nur eins davon. Das heißt, dass es irgendwann ganz schön mitgenommen aussieht, oder immer genau dann in der Wäsche ist, wenn man es anziehen will. Damit das nicht passiert, zeigen wir Dir...

Die UX8 von Juki- Eine Nähmaschine, die MEHR kann!

Das neue Flagschiff aus dem Hause Juki heißt: UX8! Erst seit Kurzem ist die Nähmaschine auf dem Markt und wir sind schon verzaubert! In diesem Beitrag zeigen wir euch viele spannende Fakten über die UX8 und was sie so besonders macht! Die wichtigsten Fakten zur Juki...