In unserem letzten Beitrag haben wir Dir zahlreiche Tipps und Tricks zum Kopieren von deiner Lieblingskleidung gegeben. Auch wir haben Teile, die wir am liebsten jeden Tag tragen würden. Aus diesem Grund kopieren wir heute mit Dir ein tolle Jacke und zeigen dir in der Praxis, wie wir den Schnitt kopieren. Also schnapp dir deine Lieblingsjacke und los geht´s!
Unsere schöne Jacke hat einen eher lockeren und lässigen Schnitt. Das Hauptmaterial ist aus einer feinen Webware mit abgesetzten BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be. Das verleiht der Jacke einen typischen Bomberjacken-Style. Für eine Kopie der Jacke empfiehlt es sich, zunächst eine Kopie des Schnittes auf Folie zu machen. So kannst du leichter kleine Fehler korrigieren.
Material zum Kopieren deiner Jacke
Hier nochmal alles aufgelistet:
- Deine Lieblingsjacke
- Kopierfolie oder
- Schnittmusterpapier
- Kurvenlineal
- Maßband
- Schneiderlineal
- (Folien)stift
- Schere
- Optional: Etwas zum Beschweren
- Optional: Stecknadeln
Der Vorteil der transparenten Folie ist, dass das zu Kopierende Teil wunderbar zu sehen ist. Damit kannst du die Nähte wunderbar nacharbeiten. Wenn du etwas geübter bist, kannst du den Schnitt auch direkt auf den Stoff bringen. Dabei solltest du allerdings mit einfachen Schnitten beginnen.
Für die Kopie unserer Jacke haben wir das tolle Stück nicht zerschnitten oder aufgetrennt. Außerdem ist die Nahtzugabe nicht bei der Kopie enthalten. Die verschiedenen Zugaben kannst du je nach Kleidungsstück und Naht selbst bestimmen. Aber Achtung: Vergiss sie nicht beim Zuschneiden aus deinem Stoff!
Die Vorbereitung zum Kopieren einer Jacke
So ein Kleidungsstück zu kopieren, ohne es zu trennen, kann sich manchmal als schwierig erweisen. Aus diesem Grund solltest du genau überlegen, welche Teile du benötigst.
Wir kopieren unsere Jacke in:
- 1x die Hälfte des Vorderteils
- 1x die Hälfte des Rückenteil
- 1 x Ärmel rechts (mit vorderem und hinterem Ärmel sepererat)
- Optional: 1 x Ärmel links
Jacke kopieren – Schritt für Schritt
Was du zuerst kopieren möchtest, ist dir überlassen. Wir beginnen bei unsere Jackenkopie mit dem Vorderteil.
1. Das Vorderteil
Wie schon in unserem ersten Teil zu Schnittmuster kopieren genannt, ist es wichtig, die Teile der Jacke richtig zu falten. Dafür kannst du die Jacke in der Mitte halbieren und zusammenlegen. Achte darauf, dass sich die Seitennähte genau übereinander liegen. Wir können das Vorderteil der Jacke auch ohne Falten kopieren, da der Reißverschluss bereits die Mitte vorgibt.
Zeichne nun die Nahtlinien deiner Jacke nach. Achte dabei besonders auf das Armloch. Du kannst die Folie beschweren oder an deinem Kleidungsstück feststecken, um zu verhindern, dass es verrutscht.
Das BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be haben wir bei der Kopie unserer Jacke ausgelassen. Solltest du auch eine Jacke mit BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be kopieren, achte darauf es etwas zu dehnen. Damit gelangt die Naht annähernd in den ursprünglichen Zustand zurück. Das BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be am Halsausschnitt lassen wir ebenfalls weg.
Markiere dir auf der Folie auch den höchsten Punkt sowie die Schulternaht. Diese Markierungen an deiner Jackenkopie dienen dir später als Kontrollpunkte. Wie auch in unserem letzten Beitrag beschrieben, sind diese Punkte für die Passgenauigkeit entscheidend. Setze sie daher lieber einmal zu oft, als zu wenig! Mit diesen Markierungen kannst du beispielsweise deine Jacke nicht nur kopieren, sondern auch abändern. Die Schulternaht dient als Orientierung für deinen Ärmel. Wenn er dir in der Ursprungsform nicht gefällt, ändere ihn ab zu einem Puffärmel oder schmälere ihn. Wichtig ist nur, dass die Kontrollpunkte dabei aufeinandertreffen und eine schöne Schulterform gebildet werden kann. Auch Markierungen vom Fadenlauf, Seitennaht und Stoffbruch-Kante erleichtern dir später die Arbeit mit deinem Schnitt.
Kleiner Tipp: Plane für den Reißverschluss vorne etwas mehr Nahtzugabe, beispielsweise 1,5 cm, ein.
Nachdem du die Nähte grob nachgezogen hast, heißt es: begradigen! Dafür ziehst du mit einem Lineal alle Linien gerade sodass an den Ecken und unter der Achsel rechte Winkel entstehen. Das sorgt später für einen sauberen Schnitt. Auch den Armausschnitt solltest du mit einem Kurvenlineal nachmessen und die Rundung ausformen.
2. Die Ärmel
Die Ärmel sind je nach Modell etwas schwieriger. Um den kompletten Ärmel deiner zu kopierenden Jacke zu erhalten, teile den Arm in Vorder- und Rückseite. Anschließend kannst du beide Teile zusammenfügen.
Bevor du den Ärmel rekonstruierst, lege ihn möglichst gerade hin. Damit sorgst du für eine genaue Rundung. Auch hier kannst du die Folie wieder zusätzlich beschweren und feststecken, damit du die Jacke leichter kopieren kannst.
Kopiere nun den vorderen Teil des Ärmels bis zum höchsten Punkt auf der Schulter. Auch hier kannst du das BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be am Ärmelabschluss etwas auseinanderziehen und auf deinem Schnittteil weglassen.
Nachdem du die Nähte nachgezogen hast, ziehe auch hier mit einem Lineal die Linien gerade und beachte die rechten Winkel.
Darauffolgend kannst du den hinteren Teil des Jackenärmels kopieren. Da die Rundung des hinteren Ärmels meist flacher ist, solltest du niemals den vorderen Teil einfach doppelt nehmen.
Auch hier ziehst du die Linien nach und entzerrst unten das BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be, um eine möglichst genaue Kopie zu erhalten. Nachdem du die Linien mit einem Lineal begradigt hast, kannst du den vorderen und hinteren Ärmel aneinander legen. Hier zeigen sich kleine Unebenheiten beim Kopieren deiner Jacke, die du nun begradigen kannst.
Mit dem Kurvenlineal formst du die Schulterrundung aus und erhältst einen schöne Armschnitt. Außerdem solltest du darauf achten, dass beim Zusammentreffen von Vorder- und Rückenärmel keine Höhenunterschiede auftreten, sondern eine schwungvolle Linie entsteht. Auch die gesamte Ärmellänge kannst du nun noch anpassen.
Nach diesem Prinzip kannst du nun den anderen Ärmel kopieren oder den ersten Ärmel später auf deinem Stoff wenden und als Schnittteil verwenden. Achte dabei darauf, dass du den Ärmel nicht nur vertikal, sondern auch horizontal zu spiegeln.
3. Das Rückenteil
Das Rückenteil kannst du, wie das Vorderteil, halbieren. Dazu legst du entweder wieder Seitennaht auf Seitennaht oder du kopierst bist zu einem bestimmten Punkt und ziehst dann die Mitte. Aufgrund der langen Ärmel ist es beim Kopieren einer Jacke besser, wenn du die Mitte ausmisst. Dafür kannst du die Mitte zunächst abschätzen und ein bisschen darüber hinaus auf die Folie zu kopieren.
Anschließend misst du an deiner Jacke die Mittellinie am Rückenteil aus und überträgst es auf deine Kopie. Auch hier kannst du bei deiner Kopie der Jacke das BündchenEin Bündchen ist ein Saumabschluss, der sich durch seine Elastizität an den Körper anpasst. Dadurch sitzen Ärmel beispielsweise an den Händen enger und es kann kein Wind durch Jacke oder Pullover. Das hält uns an kalten Tagen warm. Durch die Dehnbarkeit der gestrickten Rippenstruktur passen be am Hals weglassen.
Markiere erneut wichtige Punkte wie Schulternaht, höchsten Punkt, Fadenlauf und weitere Besonderheiten und ziehe die Linien wieder gerade. Die Armkuhle formst du mit dem Kurvenlineal aus.
Abschließend kannst du Vorderteil und Rückenteil aneinanderlegen. Wie bei dem Ärmel deiner Jacke formst du nun die zusammengefügte Kuhle schön aus. Auch Höhenunterschiede und lästige Kanten kannst du ausbessern. Lege im Anschluss auch den Ärmel in die Kuhle und schau, ob die Rundungen sich gut ineinanderfügen.
4. Kopierte Jacke ausmessen
Das wichtigste zum Schluss: das Ausmessen! Wenn du ganz sichergehen möchtest, dass bei deiner kopierten Jacke später alles sitzt, misst du die wichtigsten Nähte noch einmal nach. Das betrifft besonders die Schulternaht oder die Armlänge vom höchsten Punkt und von der Achsel. Prüfe auch, ob die Hälfte deines Vorder- und Rückenteils jeweils die gleiche Breite haben.
Mit einem flexiblen Kurven-Lineal kannst du die Arm- und Schulterrundung genau ausmessen und gegebenenfalls anpassen. So sind die Ärmel später unter der Achsel nicht zu eng.
Beim Korrigieren und Ausmessen gilt: Lieber 1 Mal zu viel messen, als zu wenig!
Schnittmuster deiner kopierten Jacke auf Stoff bringen
Deinen Schnitt kannst du nun in tausenden Ausführungen verwenden und auf Stoff bringen. Auch kleine individuelle Anpassungen wie verschiedene Ärmel sind kein Problem.
Beim Auflegen auf Stoff solltest du vor der Stoffwahl darauf achten, dass du einen ähnlichen Stoff wie das Original verwendest. Das bedeutet vor allem, bei einer Jacke aus Webware, greif auf jeden Fall ebenfalls zu Webwaren wie Viskose oder BaumwolleBaumwolle ist ein Überbegriff. Den Wortstamm - Baumwoll - gibt es in unzähligen Varianten im Sprachgebrauch. Wir meinen hier die Baumwollpflanze. Aus der Samenkapsel der Baumwollpflanze werden reine Naturfasern gewonnen. Und jetzt entsteht ein Baumwoll-Universum: Mehr als 1000 und eine Variante. Bei einer Jacke aus Strick oder Jersey ist es ratsam auch auf elastische Stoffe zurückzugreifen. So vermeidest du Frust und Ärger, wenn die Jacke dann nicht passt.
Für einen Zero-Waste-Schnitt kannst du dir vorher einen Legeplan überlegen um möglichst wenig Stoffreste zu produzieren.
Unsere Tipps und Tricks kannst du auch auf andere Schnittkopien anwenden und deinen Kleiderschrank in vielfacher Ausführung kopieren. Also ran an die Lieblingsstücke und kopiere was das Zeug hält!
Wir haben hier den dritten Teil für euch: „Wickelshirt nähen – Schnittmuster kopieren Teil 3„